Das 15. Int. Neckar-Open in Deizisau ist Geschichte und diese schrieb hauptsächlich ein Mann, Arkadij Naiditsch. Der Dortmunder gewann das größte offene Schachturnier Deutschlands mit dem überragenden Score von 8,5 aus 9. In der letzten Runde bekam es die deutsche Nr. 1 mit Falko Bindrich zu tun. Ein Remis hätte ihm zum Turniersieg gereicht, doch Naiditsch dachte nicht daran, die letzte Partie remis zu geben. Spätestens als die restlichen Bretter auf der Bühne friedlich endeten, glaubten viele auch an einem Remis am Spitzenbrett, doch Naiditsch beackerte seinen Gegner aus einer etwas besseren Stellung. Sein Lohn war ein ein gewonnenes Turmendspiel und der Siegerscheck von 3000 Euro. Mit dieser starken Leistung hievte sich Naiditsch (siehe Foto) über die Elo-Mauer von 2700 Punkten und bewies ein Mal mehr, dass er der beste Spieler Deutschlands ist. Arkadij Naiditsch Hinter Naiditsch verblassen die Leistungen der übrigen Spieler, doch auch das Ergebnis von Arik Braun und David Baramidze ist mehr als erwähnenswert. Die beiden erreichten 7,5 Punkte - normalerweise reicht das zum Turniersieg - und nahmen die weiteren Plätze auf dem Podest ein. Damit wurde der deutsche Erfolg komplettiert. Der Damenpreis wurde eine Beute von Joanna Majdan-Gajewska. Die Polin lag vor der letzten Runde einen halben Punkt hinter drei Konkurrentinnen. Diese verloren aber allesamt, während Majdan-Gajewska ihren Gegner besiegen konnte. Lohn für das gute Abschneiden in Deizisau sind 500 Euro. Das 15. Int. Neckar-Open war insgesamt ein voller Erfolg. 753 Teilnehmer fanden über Ostern den Weg in die Gemeindehalle, ein neuer Rekord. Damit bleibt dieses Turnier weiterhin das größte offene Schachturnier in Deutschland. Die Veranstaltung lockt nicht nur viele Spieler aus dem In-, sondern auch aus dem Ausland nach Deizisau. Für die Organisatoren herrscht für mehrere Tage der Ausnahmezustand. Das hauptsächlich aus ehrenamtlichen Mitarbeitern bestehende Team meisterte auch dieses Jahr die Mammutaufgabe mit Bravour. Die 16. Auflage ist in den Startlöchern und wird 2012 wieder über Ostern stattfinden. Text und Foto: Georgios Souleidis